Veranstalter von Meisterwerken der Klassik seit 125 Jahren

2010 – heute

„Mitten im Leben eine Berührung mit dem Absoluten bieten“ – die Albert Konzerte von 2010 bis heute

2010 übertrug Andreas Hodeige, Inhaber der Unternehmensgruppe Rombach, dem Musikwissenschaftler und Germanisten Dr. Leander Hotaki die Leitung der Albert Konzerte. Künstlerische Spitzenqualität in Verbindung mit exquisiten Programmen steht bei ihm weiterhin im Zentrum. Mit außergewöhnlichen Musikerlebnissen auf höchstem Niveau möchte er den Besuchern „mitten im Leben eine Berührung mit dem Absoluten bieten“ (BZ-Interview 2010).

Zahlreiche Klassikstars wie Anne-Sophie Mutter, Hilary Hahn, Sol Gabetta, Patricia Kopatchinskaja, Thomas Hengelbrock, Andris Nelsons und Philippe Herreweghe gaben seitdem ihre Debüts bei den Albert Konzerten. Viele davon sind regelmäßig bei den Albert Konzerten vertreten, wie auch beispielsweise die Ausnahmekünstler Jörg Widmann, Igor Levit und Grigory Sokolov. Der Konzerthaus-Zyklus bietet weiterhin einen Querschnitt der internationalen Orchesterelite, u.a. mit Gastspielen der Wiener Philharmoniker in den Jahren 2010, 2013 (500stes gemeinsames Bühnenjubiläum mit Lorin Maazel) und 2016, des Gewandhausorchesters, der Sächsischen Staatskapelle, des London Philharmonic Orchestra, des Royal Philharmonic Orchestra, des Philharmonia Orchestra, der Academy of St Martin in the Fields, der Filarmonica della Scala, des Mariinsky Orchestra und des Israel Philharmonic Orchestra.

2011 gründeten die Albert Konzerte gemeinsam mit dem Studium generale der Universität Freiburg eine Reihe für Nachwuchskünstler, die bis 2018 viele aufstrebende Interpreten erstmals in Freiburg vorstellte, u.a. die Pianisten Seong-Jin Cho (Gewinner des Warschauer Chopin-Wettbewerbs 2015) und Boris Giltburg. Ferner wurden vielbeachtete Klassik-„Marathons“ wie eine Franz Liszt-Nacht und eine Russische Klaviernacht im Audimax der Universität Freiburg gemeinsam veranstaltet.

Zusätzlich zu den beiden Abonnementzyklen – Konzerthaus-Zyklus und Kammermusik-Zyklus – erfährt der Sektor Sonderkonzerte sowie Weihnachts- und Neujahrskonzerte eine erhebliche Ausweitung (Konzerte u.a. mit Lang Lang, David Garrett, Jonas Kaufmann, Hélène Grimaud, Sol Gabetta, German Brass, The King´s Singers, Canadian Brass sowie Mitwirkung bei den Münsterplatz-Konzerten). Insgesamt veranstalten die Albert Konzerte pro Spielzeit mittlerweile zwischen 20 und 25 Konzerten und zählen hierbei zwischen 25.000 und 30.000 Besucher.

In der Spielzeit 2016/17 haben sich Besucherinnen und Besucher der Albert Konzerte zum Verein „Freunde und Förderer der Albert Konzerte e.V.“ zusammengefunden, der sich seither mit großem Engagement für die Förderung von Nachwuchskünstlern und die Unterstützung ganz besonderer Musikerlebnisse einsetzt.

Seit 2016 stehen die renommierten Hörtnagel Konzerte Nürnberg, die seit ihrer Gründung durch Georg Hörtnagel im Jahr 1967 exklusiv die internationale Klassikelite in die Meistersingerhalle Nürnberg holen, sowie seit 2020 die Pro Arte Konzerte mit Konzertreihen im Rosengarten Mannheim und in der Philharmonie Essen unter dem Dach der Albert Konzerte, wodurch wichtige Synergieeffekte erzielt werden.

Martha Argerich, Lahav Shani und das Israel Philharmonic Orchestra beim Albert-Konzert im Januar 2025

Martha Argerich, Lahav Shani und das Israel Philharmonic Orchestra beim Albert-Konzert im Januar 2025

1968 – 2010

„Programmatische Raffinesse“ – die Ära Dirk Nabering

Von 1968 bis Anfang 2010 zeichnete, mit einer kurzen Unterbrechung, Dirk Nabering für die Leitung und Programmgestaltung der Albert Konzerte verantwortlich, die 1972 mit der Übernahme der Buchhandlung Albert ebenfalls an die Unternehmensgruppe Rombach übergegangen waren. Dietrich Fischer-Dieskau hatte den erst 21-jährigen Musikalienhändler aus Berlin für diese Position empfohlen, ein „Konzertmanager mit dem untrüglichen Gespür für programmatische Raffinesse und Originalität“ (Alexander Dick, Badische Zeitung, 2010). Anspruchsvolle Programme, vorgetragen von den besten Solisten, Orchestern und Ensembles ihrer Zunft unter Leitung der größten Dirigenten und eine ausgeklügelte, oft eigenwillige und den Hörer fordernde Programmdramaturgie – so lässt sich die Linie der Albert Konzerte in der Ära Dirk Nabering über die Jahrzehnte zusammenfassen.

Hierzu ein wenig Statistik mit großen Namen: Alfred Brendel, dessen beide Beethoven-Zyklen zu den Albert-Denkwürdigkeiten zählen, trat seit 1976 über dreißigmal in Freiburg auf. Brendel schrieb einmal in einem Brief: „Für die Albert Konzerte macht man gerne einen Umweg. Sie gehören zu den originellsten und sympathischsten Konzertserien, die ich kenne.“ Gidon Kremer war seit 1979 zwanzigmal zu Gast, das Beaux Arts Trio seit 1973 achtzehnmal, Dietrich Fischer-Dieskau zwischen 1954 und 1989 dreizehnmal, Svjatoslav Richter zwischen 1979 und 1994 zehnmal, Heinz Holliger seit 1963 als Oboist und Dirigent mehr als zwanzigmal, Tabea Zimmermann seit 1985 neunzehnmal, Martha Argerich seit 1968 siebzehnmal, zuletzt bei ihrem gefeierten Auftritt mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Lahav Shani im Januar 2025.

 

Jahrhundertsänger Dietrich Fischer-Dieskau und Klavierpartner Gerald Moore 1963 bei einem Albert-Konzert anlässlich der Neueröffnung des Paulussaals

Jahrhundertsänger Dietrich Fischer-Dieskau und Klavierpartner Gerald Moore 1963 bei einem Albert-Konzert anlässlich der Neueröffnung des Paulussaals

Neben den Kammermusik-Zyklen sind über die Jahre hinweg auch die Orchester-Zyklen der Albert Konzerte, die 1996 mit der Eröffnung des Konzerthauses Freiburg einen idealen Saal bekamen, zu unumstößlichen Größen des Freiburger Musiklebens geworden. Die Ensemble-Statistik bei den Orchestern führt das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg (heute SWR Symphonieorchester) mit sage und schreibe 49 Gastspielen seit 1955 an. Auf 23 Auftritte seit 1924 – zuletzt im Jahr 2000 – brachten es die Berliner Philharmoniker. Die Wiener Philharmoniker waren zwischen 1958 und 2016 bislang insgesamt neunmal zu hören.

 

Yehudi Menuhin und Anne-Sophie Mutter mit Eleonore Hodeige-Rombach und Dr. Fritz Hodeige

Yehudi Menuhin und Anne-Sophie Mutter mit Eleonore Hodeige-Rombach und Dr. Fritz Hodeige

1934 – 1968

Über uns

Dirigent Karl Böhm und Eberhard Albert.

Den 73. Konzert-Zyklus, der am 25. Oktober 1934 begann, eröffnete bereits Eberhard Albert (1904–1968) – er hatte mittlerweile die Troemersche Universitätsbuchhandlung sowie die Konzertagentur übernommen – mit einem Violinabend von Georg Kulenkampff. Die künstlerische Ausrichtung wurde im Sinne des Gründers beibehalten und erweitert, auch die Konzerte mit Wilhelm Furtwängler und den Berliner Philharmonikern wurden bis 1939 weitergeführt (und von 1952–1954 noch einmal aufgenommen). Zwischen 1940 und 1943 fanden trotz des Zweiten Weltkriegs einige Konzerte statt.

Wieder aufgenommen wurden die Konzerte, nachdem Eberhard Albert aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt war, am 28. März 1946 mit einem Klavierabend von Karl-August Schirmer. Den ersten regulären Zyklus der Albert Konzerte eröffnete der aus der Emigration zurückgekehrte große Geiger Adolf Busch, Gründer des weltberühmten Busch-Quartetts, am 7. Oktober 1949 mit einem Bach-Abend. (Zwischen 1913 und 1933 hatte Busch bereits siebzehnmal in Freiburg konzertiert.) Einen Konzertsaal gab es noch nicht wieder, so ließ Eberhard Albert wiederholt das Straßenbahndepot in der Urachstraße für einige Stunden zum Saal umfunktionieren. Es sollen legendäre Abende gewesen sein. 1963 wurde überschlagen, dass die Harms- bzw. Albert Konzerte seit ihrer Gründung 1901 bislang sagenhafte rund 700.000 Besucher gezählt hätten.

1901 – 1934

Konzerte und Buchhandel – eine Verbindung über 125 Jahre

Der bis heute rein privatwirtschaftliche Konzertveranstalter Albert Konzerte gehört seit 1972 zur Unternehmensgruppe Rombach, deren Firmen inklusive der Buchhandlung Rombach mittlerweile unter dem Dach der Hodeige Kultur & Immobilien GmbH & Co. KG vereint sind – seine Geschichte reicht jedoch sehr viel weiter zurück. Der Buchhändler Ernst Harms (1863–1936), Inhaber der Troemerschen Universitätsbuchhandlung in Freiburg seit 1892 und ein geradezu fanatischer Musikliebhaber, hatte eine Vision: Er wollte Kammerkonzerte veranstalten und dafür die bedeutendsten Musiker nach Freiburg holen. Ein Goethe-Abend mit Rezitationen des Münchner Intendanten Ernst von Possart und Liedvorträgen von Kammersänger Eugen Gura, am Flügel begleitet von Hofkapellmeister Bernhard Stavenhagen, am 25. Januar 1901 war die Geburtsstunde der Harms-Konzerte. Bei seinem zweiten Rezitationsabend mit Ernst von Possart saß erstmals ein großer Komponist am Flügel: Richard Strauss. Als erstes Gastorchester trat die damals weltberühmte Meininger Hofkapelle 1903 in Freiburg auf, bis 1914 sollten drei weitere Auftritte folgen. Die ersten Konzerte erklangen im Museums- oder Harmoniesaal, ab 1907 stand dann der Paulussaal zur Verfügung. Im selben Jahr war die erste Bruckner-Symphonie in der jungen Geschichte des aufstrebenden Konzertunternehmens zu hören – es war die „Vierte“ mit dem Münchner Kaim-Orchester, den heutigen Münchner Philharmonikern.

Große Namen von Anfang an

„Solo- und Kammermusikabende blieben der Trumpf“, wie der Musikkritiker Heinz W. Koch zum 100. Jubiläum der Albert Konzerte 2001 in der Badischen Zeitung schrieb. „Die, die zu Daten im Freiburger Musikleben wurden, begannen sich zu häufen. 1912 trug das Klingler-Quartett alle Streichquartette Beethovens vor, 1921 gab es vier Beethoven-Programme des Pianisten Max Pauer. Ein Jahr zuvor hatten die ‚Rosés’ immerhin bereits ein Quartett Arnold Schönbergs im Notengepäck. Alle waren da, Georg Kulenkampff und Kempf, Elly Ney und Backhaus, Gieseking und Cortot, Edwin Fischer und Horowitz, Schnabel und Kreisler, Casals und Cassadó, Erb und Schlusnus.“

 

Über uns

Wilhelm Furtwängler und die Berliner Philharmoniker 1924 erstmals in Freiburg – ein Ereignis.

 

1924 begründete Ernst Harms die so genannten Maikonzerte der heutigen Berliner Philharmoniker unter Wilhelm Furtwängler, der bis 1954 insgesamt sechzehnmal in Freiburg dirigieren sollte, Herbert von Karajan zwischen 1956 und 1967 fünfmal. Ein Klavierabend mit Elly Ney, der im März 1934 den 72. Kammermusik-Zyklus beendete, war das letzte der von Ernst Harms veranstalteten Konzerte.


Quelle: Sabine Frigge, 75 Jahre Rombach. Aus Tradition in die Zukunft, 1936 – 2011, für den Abdruck in der Saisonübersicht 2025/26 überarbeitete und aktualisierte Fassung
Chronik der Albert Konzerte und der bei Albert aufgetretenen Orchester, Dirigenten und Künstler (siehe Künstlerarchiv)

2020

Zusammenschluss mit Pro Arte Konzerte Mannheim und Essen

2016

Vereinsgründung „Freunde und Förderer der Albert Konzerte e.V.“

2016

Zusammenschluss mit Hörtnagel Konzerte Nürnberg

2011

1. Konzertreihe in Kooperation mit dem Studium generale der Universität Freiburg

2010

Der Musikwissenschaftler Leander Hotaki wird neuer Leiter der Albert Konzerte

1996

Das Konzerthaus Freiburg wird eröffnet und zum Konzertsaal des Albert-Konzerthaus-Zyklus

1983

Die Freiburger Musikhochschule bezieht Neubau in der Schwarzwaldstraße, wo seither der Albert-Kammermusik-Zyklus stattfindet

1972

Die Heinrich Rombach & Co KG wird Inhaber der Buchhandlung Albert und der Albert Konzerte

1968

Der Musikalienhändler Dirk Nabering übernimmt die Leitung der Albert Konzerte

1963

Wiedereröffnung des Paulussaals durch Dietrich Fischer-Dieskau und Gerald Moore

1949

Eröffnungskonzert des ersten regulären Zyklus durch Adolf Busch

1924

Ernst Harms begründet die sog. Maikonzerte der Berliner Philharmoniker und Wilhelm Furtwängler

1907

Eröffnung des Paulussaals

1903

Auftritt der Meininger Hofkapelle als erstem Gastorchester

1901

Geburtsstunde der Harms-Konzerte durch den Buchhändler Ernst Harms

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